Über uns

Vom demogafischen Wandel und dem Strukturwandel in der Landwirtschaft betroffene Regionen müssen durch die Diversifizierung der Gechäftsmodelle in der Landwirtschaft und insbesondere auch die Verbesserung der Lebens- und Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Frauen wiederbelebt werden. Das Hauptziel des SOFAR-Projekts unter der Leitung der Gazi-Universität besteht daher darin, die Fähigkeiten und das Fachwissen einer Kerngruppe von Katalysatoren für soziales Agripreneurship (Unternehmertum in der Landwirtschaft) zu fördern, die in Hochschulen und Nichtregierungsorganisationen verwurzelt sind. Mit dieser Initiative soll das Konzept gefördert und in die Lehrpläne von Universitäten und Nichtregierungsorganisationen für die Erwachsenenbildung aufgenommen werden, um so die Bildungs- und Beschäftigungsaussichten für Frauen und marginalisierte Lernende in ländlichen Gebieten zu verbessern.

Die Bedeutung von Sozialer Landwirtschaft

Ländliche Gebiete stehen in vielen Regionen Europas am Rande der Verödung, da Frauen und Jugendliche kaum Beschäftigungsaussichten haben. Außerdem fehlt es an Bildungsmöglichkeiten und den erforderlichen Fähigkeiten, um landwirtschaftliche Projekte oder andere ländliche Unternehmen zu unterstützen. Unternehmertum in der Landwirtschaft und verwandten Bereichen mit zugleich gemeinnütziger Zielsetzung, hat sich als innovatives Modell zur Belebung ländlicher Gebiete erwiesen und eröffnet Benachteiligten neue Möglichkeiten.

Abgesehen von der Aussicht auf ein zusätzliches Einkommen bietet die soziale Landwirtschaft Personen in landwirtschaftlichen Haushalten, die über eine einschlägige Ausbildung im sozialen Bereich verfügen, die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in einem Arbeitsumfeld in der Nähe ihres Betriebs anzuwenden. Darüber hinaus eröffnet die Umwidmung ungenutzter Strukturen Möglichkeiten für neue Geschäftsideen.

Die Herausforderung, die mit diesem Konzept angegangen wird, ist also klar. Bauernhöfe werden häufig aufgegeben und ländliche Gebiete erleben einen demografischen Rückgang, da ehrgeizige junge Menschen auf der Suche nach besseren Perspektiven in größere Städte abwandern. Genau dieses Defizit an Beschäftigungs- und Bildungschancen kann durch eine Ausweitung des sozialen Unternehmertums auf dem Lande gemildert werden, indem lokale Alternativen zur Abwanderung angeboten werden.

Transnationale Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel

Das Konzept der sozialen Landwirtschaft blieb bisher in der Türkei weitgehend unerforscht und wird nur selten angewandt, da es Frauen aller Bildungsschichten an wesentlichen unternehmerischen Kompetenzen mangelt. Darüber hinaus fehlt es an Ermutigung und erfolgreichen Vorbildern auf allen Ebenen, von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft über bescheidenen Agrotourismus und Lebensmittelproduktion bis hin zu größeren, innovativen landwirtschaftlichen Konzepten. Solche Modelle sind in Ländern wie Deutschland, Slowenien und Portugal weit verbreitet und können übernommen werden.

In diesen Ländern hat sich soziales Unternehmertum organisch durch die Initiativen von Einzelpersonen und kleinen Gemeinschaften entwickelt. Das Konzept könnte ein wesentlich größeres Potenzial entfalten und mehr Chancen für benachteiligte Gruppen schaffen, wenn es mehr qualifizierte und ehrgeizige Unternehmer gäbe und wenn die Vertreter des ländlichen Raums die Möglichkeit hätten, sektorspezifische unternehmerische Fähigkeiten auf systematischere und anerkannte Weise zu erwerben.

Universitäten können diese Fähigkeiten durch Service-Learning-Ansätze vermitteln, die das Engagement der Gemeinschaft in der sozialen Landwirtschaft und anderen Strategien zur Diversifizierung des landwirtschaftlichen Einkommens und des Generationswechsels unterstützen. Beim Service-Learning erwerben die Studierenden Wissen durch den Einsatz in praktischen Bereichen, helfen Gemeinschaften und wenden das Gelernte bei der Entwicklung von Handlungskompetenzen an. Dies stellt ein innovatives Paradigma der Zusammenarbeit zwischen Universität, Gemeinde und Wirtschaft dar.

Um diesen Ansatz zu verwirklichen, wurde ein Konsortium gegründet, das sich aus einer renommierten Universität, führenden Organisationen im Bereich des sozialen Unternehmertums in der Landwirtschaft, einem Netzwerk von Unternehmerinnen und Experten für transnationale Erwachsenenbildung zusammensetzt. Diese Partner werden mit ihren sich ergänzenden Fähigkeiten und Erfahrungen zusammenarbeiten, um hochwertige Bildungsressourcen und -methoden zu entwickeln, die zur Bildung erfolgreicher und nachhaltiger sozialer Agrarunternehmen beitragen.

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